Die heutige Geschäftswelt erfordert mehr denn je die Bereitschaft, über den Tellerrand zu schauen und die Komfortzone zu verlassen. Warum? Die Antwort ist einfach: Um die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsposition des Unternehmens zu sichern. In diesem Kontext ist Corporate Venturing ein zentraler Ansatz für Unternehmen, die auf nachhaltige Innovation setzen.
Corporate-Venturing-Strategien umfassen weit mehr als nur Investitionsmodelle: Sie beinhalten auch verschiedene Methoden wie Hackathons, Inkubatoren, strategische Allianzen, Venture-Clients oder Accelerator-Programme. Die Wahl von Corporate Venturing kann die Innovationskraft eines Unternehmens erheblich steigern, indem es aus einer Vielzahl von Initiativen auswählen kann. Die erste Frage für alle, die den Einsatz von Innovationstools erwägen, sollte lauten: Welches Ziel möchte ich erreichen? Beispielsweise stehen bei einem Kulturwandel hin zur Innovation andere Faktoren im Vordergrund als bei der Erschließung neuer Märkte.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist der Innovationsfluss. Wenden wir einen Outside-In-Ansatz an und möchten von der Außenwelt lernen, anstatt das bereits im Unternehmen vorhandene Wissen zu nutzen?
Durch diese facettenreiche Perspektive überschreitet Corporate Innovation traditionelle Grenzen und erfordert möglicherweise ein ausgeklügeltes Portfolio an Initiativen, damit Unternehmen in einem sich ständig wandelnden Geschäftsumfeld erfolgreich bestehen können.
Aber welches Modell ist das richtige für jedes Unternehmen? Dies muss stets individuell analysiert und bewertet werden. Die Strategie für Corporate Venturing sollte mit dem Plan des Unternehmens übereinstimmen, um die gewünschten Innovationen hervorzubringen. Wenn zum Beispiel die Erschließung neuer Märkte ein strategisches Ziel ist, könnte eine stärkere Kontrolle über ein externes Start-up durch Methoden wie Direktinvestitionen erforderlich sein. Andererseits kann ein unternehmenseigener Inkubator dazu beitragen, die Unternehmenskultur zu erneuern, indem er das Unternehmen innovativer und unternehmerischer macht.
Dies sind kollaborative und wettbewerbsorientierte Veranstaltungen, die schnelle Innovation und Ideenfindung fördern. Der Vorteil ist, dass sie zu bahnbrechenden Ideen führen und einen starken Gemeinschaftsgeist schaffen können, oft entstehen neuartige Lösungen, die auf konventionellem Wege nicht entdeckt worden wären. Die Events und Hackathons können in kleinen Teams oder großen Gruppen organisiert werden und eine Dauer von wenigen Stunden bis zu einem Tag oder sogar einer Woche haben – je nach strategischem Ziel. Die Events können vollständig intern oder mit externen Beteiligten durchgeführt werden. Ein Beispiel ist der THINK.MAKE.START. Product Sprint von BMW, bei dem Mitarbeitende eine Woche lang eingeladen werden, um neue Ideen im Rahmen eines großen Events zu entwickeln und zu validieren.
Hauptziele: Kultureller Wandel, Zugang zu Innovationen
Inkubatoren sind in der Regel Programme, die dazu dienen, neue Ideen zu fördern und zu entwickeln. Ein Accelerator hingegen zielt darauf ab, das Wachstum eines bereits bestehenden Geschäftsmodells zu beschleunigen. Inkubatoren werden daher oft als „Brutstätte“ bezeichnet, in der neue Ideen in einem geschützten Umfeld entstehen können. Ein Beispiel ist die DB Mindbox, für die sich seit 2015 mehr als 4.100 Start-ups aus über 50 Ländern beworben haben, mit dem Ziel, innovative Ideen für die Bahnindustrie zu fördern. Teilnehmer des Programms erhalten Mentoring, Coaching, Arbeitsplätze und Start-up-Finanzierung. DB Mindbox arbeitet mit Start-ups an Produkt- und Innovationsentwicklungen für den Bahnverkehr, wobei viele Start-ups auch nach dem Programm mit DB zusammenarbeiten. Ein Beispiel für einen internen Inkubator ist Googles Area 120, bei dem Mitarbeitende ihre Ideen vorstellen und zu funktionierenden Prototypen oder sogar neuen Google-Produkten weiterentwickeln können.
Hauptziele: Kultureller Wandel, Zugang zu Innovationen
Zusammengefasst handelt es sich um Allianzen zwischen Unternehmen, die gemeinsame Ziele verfolgen und in denen eine Win-Win-Beziehung durch Kooperation erreicht wird. Sie können viele Formen annehmen, wie die gemeinsame Arbeit an neuen Technologien, den Wissensaustausch oder den gegenseitigen Zugang zu neuen Märkten. Ein bekanntes Beispiel für eine strategische Partnerschaft ist die Zusammenarbeit zwischen Spotify und Uber, die es Uber-Fahrgästen ermöglicht, ihre Spotify-Playlist während der Fahrt über das Uber-System zu steuern.
Hauptziele: Markteintritt, kultureller Wandel, Zugang zu Innovationen
Bei diesem Modell beschafft sich ein Unternehmen Innovationen, indem es Kunde eines Start-ups wird. Das Start-up erhält einen verlässlichen Erstkunden und wertvolles Feedback, während das Unternehmen von innovativen, auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Lösungen profitiert. Ein bemerkenswertes Start-up, das einen Venture-Kunden als ersten Großkunden gewonnen hat, ist Nauto. Nauto ist ein KI-Technologieunternehmen im Automobilsektor, das sich auf die Entwicklung von Datenplattformen für selbstfahrende Fahrzeuge konzentriert. Als Venture-Kunde ermöglichte General Motors Nauto den Einsatz seiner innovativen KI- und Fahrzeugnetzwerk-Technologie in realen Anwendungen und lieferte dem Unternehmen wertvolle Daten, Feedback und die nötige Glaubwürdigkeit, um seine Aktivitäten und Technologieentwicklung weiter auszubauen.
Hauptziele: Zugang zu Innovationen
Accelerator-Programme zielen darauf ab, das Wachstum eines bestehenden Geschäftsmodells zu beschleunigen. Oft handelt es sich um kurzzeitige Programme, die Unternehmen durch intensives Mentoring und oft auch Kapitalinvestitionen zu schnellem Wachstum verhelfen. Bei einem Unternehmens-Accelerator ermöglicht er dem etablierten Unternehmen, Trends frühzeitig zu erkennen und innovative Lösungen in die bestehenden Geschäftsprozesse zu integrieren oder neue Geschäftsfelder zu erschließen. Ein Beispiel dafür ist der Seven Accelerator (früher bekannt als ProSiebenSat.1 Accelerator), der externe aufstrebende Unternehmen mit Startkapital, Mentoring und Büroflächen unterstützt und deren Entwicklung durch sein umfangreiches Netzwerk fördert. Seit seiner Gründung im Jahr 2013 hat der Accelerator 26 Start-ups unterstützt.
Hauptziele: Kultureller Wandel, Zugang zu Innovationen
Corporate Venture Capital (CVC) beinhaltet die finanzielle Beteiligung eines Unternehmens an externen Start-ups oder Unternehmen. Die Investitionen können direkt erfolgen oder indirekt durch Beteiligung als Limited Partner (LP) an einem externen Venture-Capital-Fonds. Innerhalb dieses Vehikels tauchen unterschiedliche Fragen auf, die zunächst geklärt werden sollten. Wenn eine Investition erfolgt: Ist sie strategisch? Möchte das Unternehmen mitreden? Soll es eine Minderheitsbeteiligung sein? Wie wird Mehrwert aus der Investition gezogen? Welche Exit-Strategien gibt es? Wie hoch ist die Risikobereitschaft? Ein aktiver Akteur in diesem Segment ist Axel Springer Digital Ventures.
Hauptziele: Markteintritt
Der Weg zur richtigen Lösung erfordert ein Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen des Unternehmens. Corporate Venturing kann helfen, neue Perspektiven zu eröffnen – sei es durch den Zugang zu frischen Ideen, neuen Märkten oder innovativen Technologien.
Aus der Komfortzone herauszutreten erfordert Mut, aber die potenziellen Vorteile sind enorm. Es bietet Unternehmen die Chance, nicht nur den Status quo zu bewahren, sondern auch die Innovation und Anpassungsfähigkeit zu fördern, die für langfristigen Erfolg entscheidend sind.
Wir bei Eisbach Partners unterstützen Sie dabei, die passende Corporate-Venturing-Option zu identifizieren und/oder konkrete Ideen zu erkennen, zu validieren und umzusetzen.
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