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Der deutsche Mittelstand gilt als Rückgrat der Wirtschaft und ist zugleich Motor für nachhaltige Innovationen. Die Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen stellt mittelständische Unternehmen immer wieder vor Herausforderungen, die sowohl interne als auch externe Faktoren umfassen:
Im Vergleich zu Großkonzernen verfügen Mittelständler oft über begrenzte finanzielle, personelle und technologische Ressourcen. Die Allokation dieser Ressourcen für Innovationsprojekte kann schwierig sein, insbesondere wenn das Tagesgeschäft Priorität hat und kurzfristige finanzielle Verpflichtungen bedient werden müssen. Das beinhaltet nicht zuletzt die Kapazitäten der Geschäftsführung selbst.
Die schnelle Entwicklung neuer Technologien erfordert spezifisches Fachwissen, das in mittelständischen Unternehmen oft nicht vorhanden ist. Der Mangel an Spezialisten kann die Entwicklung und Implementierung von Innovation verzögern oder verhindern. Zudem entsprechen Mitarbeiter im Unternehmen nicht immer dem Idealbild eines Startup-Unternehmers, um pragmatisch und mit Geschwindigkeit Ideen zu identifizieren, zu validieren und in die Umsetzung zu bringen.
Viele Mittelständler sind Familienunternehmen. Bei ihnen stehen der Erhalt des Unternehmens und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Vordergrund. Große Investitionen in unerprobte Technologien oder Geschäftsmodelle werden sorgfältig abgewägt und im Zweifel aus Angst vor folgenschweren Fehlentscheidungen und Veränderungen nicht vorangetrieben.
Traditionelle Unternehmenskulturen und -strukturen können die Flexibilität und Agilität einschränken, die für eine schnelle Anpassung an Marktveränderungen und die Umsetzung von Innovationsprojekten erforderlich sind. Starre Hierarchien und Prozesse können die Experimentierfreudigkeit und kreative Lösungsfindung hemmen.
Selbst wenn eine Innovation erfolgreich entwickelt wurde, können die Herausforderungen beim Marktzugang und bei der Skalierung für mittelständische Unternehmen beträchtlich sein. Der Aufbau von Vertriebskanälen, die Markteinführung und die Skalierung von Produkten oder Dienstleistungen erfordern zusätzliche Ressourcen und strategisches Know-how.
In einigen Branchen können strenge regulatorische Anforderungen die Entwicklung und Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen erschweren. Die Navigation durch komplexe regulatorische Landschaften kann zeitaufwendig und kostspielig sein.
Venture Building ist eine Disziplin, die sich im letzten Jahrzehnt gebildet hat und es Mittelständlern erlaubt, die oben genannten Herausforderungen zu überwinden und die Umsetzung von Innovationen zu beschleunigen.
Für mittelständische Unternehmen bietet Venture Building einen maßgeschneiderten Rahmen, der es ihnen ermöglicht, Innovationen effektiv voranzutreiben. Der Prozess unterstützt mittelständische Unternehmen dabei:
Durch eine tiefgehende Analyse werden ungenutzte Potenziale innerhalb des Unternehmens identifiziert, die als Grundlage für neue Geschäftsideen dienen können. Jede Firma hat offensichtliche und nicht offensichtliche Assets, die für neue Geschäftsmodelle genutzt werden sollten, um sich einen Wettbewerbsvorteil ggü. dem Wettbewerb zu sichern.
Durch die Entwicklung eines MVP und schnelle Validierungssprints können Unternehmen ihre Ideen rasch am Markt testen und anpassen, um einen starken Product-Market-Fit zu erreichen. Und das alles ohne große Budgets zu investieren.
Venture Building ermöglicht es, Innovationen in einem kontrollierten Umfeld zu entwickeln, bevor signifikante Ressourcen für die Skalierung aufgewendet werden. Best-practices sowie das Netzwerk und Kontakte werden geteilt.
Der Fokus auf die Kommerzialisierung und Integration des neuen Ventures in das bestehende Geschäft gewährleistet, dass das Wachstum langfristig tragfähig ist.
Venture Building bietet somit eine besonders strukturierte, risikoarme Methode, um nachhaltige Innovation zu fördern, neue Geschäftsfelder zu erschließen und langfristiges Wachstum durch fundierte Geschäftsmodelle zu sichern, was es besonders für mittelständische Unternehmen äußerst attraktiv macht.
Eisbach Partners ist seit 6 Jahren einer der führenden Berater aus München. Mit dem Fokus auf Venture Building wurden bereits eine Vielzahl an Projekten umgesetzt. Ein Beispiel ist die von Eisbach begleitete Transformation in der Gussbranche bei Römheld & Moelle.
Römheld & Moelle ist eine Eisengießerei mit langer Tradition in Mainz. Konfrontiert mit hohen Energiekosten und intensivem globalen Wettbewerbsdruck, insbesondere aus der Türkei und China, erkannte das Unternehmen die Notwendigkeit, sich neu zu erfinden, um nachhaltiges Wachstum zu sichern. Bei der Transformation von Römheld & Moelle hin zu CASTFAST stand das Unternehmen vor der anspruchsvollen Aufgabe, ein traditionelles Gießereigeschäft in Mainz in das digitale Zeitalter zu überführen.
Die Antwort von Römheld & Moelle auf den steigenden Wettbewerbsdruck und hohen Energiekosten lag in der Anschaffung eines 3D-Druckers für Sandformen und -kerne, wodurch komplexe Gussteile ohne herkömmliche Holzmodelle hergestellt werden können. Parallel wurden Prozesse digitalisiert, um bspw. den zuvor teils wochenlang dauernden Angebotsprozess zu beschleunigen.
Mit den neuen Erfahrungen und Erkenntnissen nahm die Vision für eine Fertigungsplattform für Gussprodukte Gestalt an. Das erworbene Know-how hatte Potenzial für mehr.
Wir entwickeln eine On-Demand-Plattform für die emissionsreduzierte, digitalisierte Fertigung von industriellen Gussteilen. Eisbach Partners begleitet nicht nur den Aufbau von CastFast, sondern leistet auch wertvolle inhaltliche Arbeit.
Eisbach Partners hat die Transformation geführt und mit nachfolgendem Ansatz den Prozess des Venture Buildings umgesetzt.
Im ersten Schritt wurde analysiert, welche Fähigkeiten und Potenziale Römheld & Moelle besitzt, die für nachhaltiges Wachstum genutzt werden können. Im Falle von Römheld & Moelle beinhaltete das bspw. intensive Kundeninterviews, Behandlung der Themen wie Zugang zu Kunden, bestehende Infrastruktur und die Fähigkeit, das additive Fertigungsverfahren in die Prozesse und Strukturen der bestehenden Vollformgießerei zu integrieren. Die Asset- und Potenzialanalyse ist eine der wichtigsten Maßnahmen im Venture Building, da mit bestehenden Fähigkeiten ein klarer Wettbewerbsvorteil gesichert werden kann („Unfair advantage“).
Im Falle von Römheld & Moelle gab es bereits fundierte Vorarbeiten, die in die weiteren Tätigkeiten der ersten Phase integriert werden (z. B. grobe Idee eines Konzepts, Wettbewerbsrecherche und Marktdaten) und somit das Vorgehen beschleunigt werden konnte. Am Ende der ersten Phase stand ein detailliertes Konzept, welches das Produkt von CASTFAST definiert, eine konkrete Abschätzung zum Marktpotenzial sowie eine Begründung, warum CASTFAST von Römheld & Moelle zum Erfolg gebracht werden kann.
In einem agilen Ansatz wurde getestet, ob Nachfrage zur Idee von CASTFAST existiert. Es wurde eine Landing page erstellt, ein Marketing-Budget für Online-Marketing-Maßnahmen in die Hand genommen, weitere Interviews mit Kunden geführt und somit viel gelernt. Nach einem positiven und wertvollen Feedback wurde das Venture für den offiziellen Launch vorbereitet. Zudem wurde ein Business Case gerechnet, der Finanzbedarf kalkuliert, Aufgabenprofile sowie Rollen und Verantwortlichkeiten definiert, eine Roadmap erarbeitet sowie relevante Prozesse und Tools definiert. Nach einem erfolgreichen Pitch vor dem Beirat und dem Private Equity Gesellschaft (PE) war der Weg frei für die vollumfängliche Implementierung.
Nach der Validierung und Freigabe wurde die weitere Umsetzung vorangetrieben. Im Falle von CASTFAST wurde eine eigenständige GmbH gegründet, die im alleinigen Besitz der Eisengießerei steht. Rechtliche Themen wurden bearbeitet (z. B. das Aufsetzen eines Asset-Übertragungsvertrags, Arbeitsverträge der Mitarbeiter, Registrierungspflichten) und die Finanzierungsquellen gesichert. Grundlegende Fragen, die man sich hier stellen muss, beinhalten bspw. die Ziele, die man mit einem Venture verfolgt (z. B. ein angestrebter Exit vs. strategisches Langzeitprojekt der Muttergesellschaft).
Eine Ausgründung in Form einer GmbH ist jedoch nicht immer zielführend und muss sorgfältig evaluiert werden, da die gewählte Rechtsform auch Einfluss auf Incentivierungsmechanismen der Mitarbeiter haben kann. In der letzten und dritten Phase des Venture Buildings Prozesses lernt das Venture „zu fliegen“. Definierte Ziele müssen erreicht und nachgehalten sowie die Marketing- und Vertriebsstrategie kontinuierlich auf den Prüfstand gestellt werden. Das Venture muss für eine Skalierung vorbereitet sein, damit Prozesse und Strukturen mit steigendem Umsatz wachsen können. Das ist der Moment, wenn ein erfahrener Venture Builder zunehmend in den Hintergrund tritt und typischerweise nur noch zu ausgewählten Themen Sparring und Best-Practices teilt.
„Ein wichtiger Aspekt, der in den Projekten stets ausreichend berücksichtigt werden muss, ist der Faktor Mensch.“
Das Team des Ventures muss eine eingeschworene Einheit bilden, Erfolge feiern und sich gegenseitig unterstützen. Nicht umsonst spricht man von einer Start-up Mentalität, die erfahrene Mitarbeiter der Muttergesellschaft, die in das Venture wechseln, vor Herausforderung stellen kann. Hier heißt es Ärmel hochkrempeln und pragmatische Lösungen finden. Der Erfolg eines jeden Ventures steht und fällt mit den Menschen, die diese nach vorne bringen wollen.
Lesen Sie dazu auch das Interview mit dem Geschäftsführer der Römheld und Moelle Eisengießerei, Herrn Riedel, in der Zeit für Unternehmer.
Im Ergebnis steht CASTFAST, eine On-demand Fertigungsplattform im Bereich Guss, die 2023 gegründet wurde, erfolgreich wächst und die Kundenbedürfnisse erfüllt.
Wir wünschen dem Team weiterhin viel Erfolg und freuen uns auf die Erreichung der nächsten gesetzten Meilensteine.
eisbach partners ist eine auf nachhaltiges Wachstum spezialisierte Beratungsfirma, die Unternehmen unterstützt, langfristiges und erneuerbares Geschäftswachstum zu generieren, ohne dabei Umwelt und Lebensqualität zu gefährden. Sie arbeiten mit innovationsorientierten Führungskräften großer Unternehmen und erfolgreichen mittelständischen Unternehmen zusammen, um neue Chancen zu identifizieren, erste Umsätze zu generieren und nachhaltiges Wachstum zu liefern. eisbach partners verfolgt einen individuellen und maßgeschneiderten, unternehmerischen Ansatz, basierend auf der Erfahrung als erfolgreiche Unternehmer und Berater, um Seite an Seite mit ihren Kunden zu arbeiten und deren ungenutztes Potenzial zu mobilisieren.
Römheld & Moelle ist Hersteller von Eisengussteilen und Anbieter zugehöriger Nebenleistungen für Sektoren wie Maschinenbau, Sondermaschinenbau und Automobilindustrie. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Fertigung von Prototypen, Einzelteilen und Kleinstserien, wobei es auf branchen- und kundenspezifische Werkstoffvarianten oder Legierungen zurückgreift. Es zeichnet sich durch die präzise Lieferung großer und komplexer Gussteile aus, die exakt nach Kundenbedarf und zeitlich abgestimmt auf die jeweiligen Projekte realisiert werden. Dabei steht die Qualität der Erstausführung im Vordergrund, um eine reibungslose und optimale Integration der Gussteile in den Projektverlauf zu gewährleisten. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Mainz und wurde 1859 gegründet.
CASTFAST vereint jahrzehntelange Gießereiexpertise mit moderner 3D-Sanddrucktechnologie, um den Gussprozess zu revolutionieren. Diese Kombination ermöglicht die schnelle und präzise Produktion von Gussteilen ohne herkömmliche Modelle, was nicht nur den Bearbeitungsaufwand und Materialbedarf reduziert, sondern auch komplexe Teile mit überlegener Qualität ermöglicht. Das Unternehmen steht für eine innovative Verbindung aus traditionellem Gießverfahren und digitaler Fertigung, wodurch es den Gießereiprozess ins 21. Jahrhundert führt und sowohl für Kunden als auch für Gießereien neue Möglichkeiten eröffnet. CASTFAST ist eine On-Demand Fertigungsplattform und ermöglicht Kunden den einfachen Bezug von Gussteilen unterschiedlichster Werkstoffe.
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