Innovation ist der Herzschlag der modernen Wirtschaft. Sie entscheidet über Erfolg oder Misserfolg, Wachstum oder Stillstand. Doch während jeder über Innovation spricht, scheitern viele Unternehmen daran, sie systematisch zu verankern. Warum? Weil sie die Bedeutung einer klaren Innovationsstrategie und deren Integration in die übergeordnete Unternehmensstrategie unterschätzen. Ohne diese bleibt Innovation oft Stückwerk – eine Ansammlung unkoordinierter Projekte, die nicht das volle Potenzial ausschöpfen. Doch wie genau hilft eine Innovationsstrategie, Unternehmen zukunftsfähig zu machen, und wie wird sie entwickelt? Lassen Sie uns eintauchen.
Eine Innovationsstrategie darf nicht isoliert betrachtet werden. Sie ist ein Teil der gesamten Unternehmensstrategie und muss mit den übergeordneten Zielen, der Vision und den Werten des Unternehmens in Einklang stehen. Während die Unternehmensstrategie die langfristige Richtung vorgibt – wie Marktpositionierung, Wettbewerbsfähigkeit und Ressourcennutzung –, beantwortet die Innovationsstrategie, wie neue Geschäftsmöglichkeiten, Produkte oder Prozesse entwickelt werden, um diese Ziele zu erreichen.
Unternehmen stehen damit vor der Frage: Warten wir auf Veränderungen – oder gestalten wir sie aktiv? Hier setzt die Innovationsstrategie an.
Eine Innovationsstrategie ist der Fahrplan, der Unternehmen durch das komplexe Feld der Innovation navigiert. Sie definiert, wie ein Unternehmen Innovationen priorisiert, Ressourcen allokiert und auf Marktveränderungen reagiert. Kurz gesagt: Sie sorgt dafür, dass Innovation kein Zufall ist.
Eine gute Innovationsstrategie beantwortet zentrale Fragen:
Ein solcher Plan bietet nicht nur Orientierung, sondern sorgt dafür, dass alle Mitarbeiter auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Ohne diese Klarheit bleiben Ideen oft ungenutzt, und das Unternehmen verliert wertvolle Zeit – und Marktanteile.
„Innovation ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines klaren Plans.“
Es gibt verschiedene Arten von Innovationsstrategien, die Unternehmen je nach Branche, Ziel und Umfeld wählen können. Diese lassen sich in sechs Kategorien einteilen:
Marktorientiert: Strategien, die darauf abzielen, neue Märkte zu erschließen oder bestehende Märkte besser zu bedienen. Ein Beispiel hierfür ist Apple, das mit der Einführung des iPhone den Smartphone-Markt vollständig neu definiert hat.
Kundenorientiert: Fokus auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden, um Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die echten Mehrwert bieten. Airbnb entstand aus der Idee, Reisenden eine persönliche und flexible Alternative zu Hotels zu bieten.
Wettbewerbsorientiert: Ziel ist es, sich durch Innovation einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Tesla setzt hier Maßstäbe, indem es nicht nur Elektroautos, sondern auch Ladeinfrastruktur und Energieprodukte anbietet.
Technologieorientiert: Unternehmen, die sich auf bahnbrechende Technologien konzentrieren, um Märkte zu verändern. OpenAI und SpaceX sind Beispiele dafür, wie technologische Führerschaft als Innovationsstrategie eingesetzt wird.
Zeitorientiert: Strategien, die schnelle Innovationen priorisieren, um Marktchancen zu nutzen. Modeunternehmen wie Zara setzen auf schnelle Zyklen, um immer die neuesten Trends anbieten zu können.
Kooperationsorientiert: Zusammenarbeit mit Partnern, Startups oder Forschungseinrichtungen, um Innovationen gemeinsam voranzutreiben. Volkswagen arbeitet beispielsweise mit QuantumScape an der Entwicklung von Feststoffbatterien.
Unternehmen können diese Strategien einzeln oder in Kombination verfolgen, abhängig von ihrer Ausgangssituation und ihren Zielen.
Warum sollten Unternehmen Zeit und Ressourcen in die Entwicklung einer Innovationsstrategie investieren? Weil die Vorteile enorm sind:
Ein Beispiel: Der Automobilhersteller BMW verfolgt eine klare Innovationsstrategie, die auf Nachhaltigkeit und Elektromobilität setzt. Mit der „i“-Reihe hat BMW nicht nur ein neues Segment im Premiumbereich geschaffen, sondern auch die Markenwahrnehmung deutlich gestärkt.
Die Entwicklung einer Innovationsstrategie ist ein strukturierter Prozess, der sicherstellt, dass Innovation nicht nur ein theoretisches Konzept bleibt, sondern praktisch, messbar und zielgerichtet in die DNA eines Unternehmens integriert wird. Der Prozess kann in vier klar definierte Schritte unterteilt werden: Analyse, Gestaltung, Formulierung und Implementierung.
Die Analyse ist der Ausgangspunkt jeder Innovationsstrategie. Ohne ein tiefes Verständnis der internen und externen Einflussfaktoren riskieren Unternehmen, blindlings Ressourcen zu investieren. Die Analyse beantwortet zentrale Fragen: Wo stehen wir? Welche Kräfte beeinflussen unsere Branche? Wo liegen unsere Stärken und Schwächen? Wichtige Elemente sind hierbei:
Das Ziel dieser Phase ist es, ein klares Bild der Rahmenbedingungen zu zeichnen und die Hebel für Innovation zu identifizieren.
Nach der Analyse folgt die Einordnung, die darauf abzielt, die strategische Richtung vorzugeben. Dies ist der Moment, in dem der Rahmen für Innovation gesetzt wird. Methoden sind hierfür bspw.:
Die Gestaltung definiert den groben Kurs, entlang dessen Innovationen verfolgt werden – immer mit Blick auf die langfristigen Unternehmensziele.
Die Formulierung der Innovationsstrategie ist der Schritt, in dem die Erkenntnisse aus der Analyse und Einordnung zu einem handlungsorientierten Plan verdichtet werden. Dieser Prozess beantwortet die Frage nach dem „Wie“ und „Was“, das konkret umgesetzt werden soll. Eine effektive Formulierung umfasst folgende Schritte:
1) Zielsetzung: Definition der Ziele für Innovation. Hierbei können sowohl konkret messbare Ziele definiert werden, z.B.
…oder auch weitere Kriterien definiert werden. Ein Beispiel für ein Infrastruktur-Unternehmen könnte hierbei bspw. sein, Verfügbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten.
2) Fokusbereiche definieren: Auf Basis der Analyse wird entschieden, welche Branchen (z.B. Agrarwirtschaft) und/oder Themenschwerpunkte (z.B. Service, Nachhaltigkeit) für Innovationen von übergeordneter Bedeutung sind. Auf Basis der Analyse kann ebenfalls eingegrenzt werden, welche Innovationsarten verfolgt werden sollen:
Beispiel: Ein Unternehmen in der Baubranche entscheidet sich, neben traditionellem Bau auch auf digitale Plattformen für die Projektsteuerung zu setzen.
Die Implementierung ist der entscheidende Schritt, um die Innovationsstrategie zum Leben zu erwecken. Ohne eine konsequente Umsetzung bleibt selbst die beste Strategie Theorie. Die wichtigsten Aspekte der Implementierung sind:
1) Ressourcenplanung: Die Strategie muss klar definieren, welche Ressourcen – Zeit, Budget und Kompetenzen – für Innovation zur Verfügung stehen. Dies ist ein kritischer Punkt, da Innovation oft langfristige Investitionen erfordert.
2) KPIs definieren: Um Fortschritte zu messen, werden Key Performance Indicators (KPIs) definiert. Beispiele:
Durch die Formulierung entsteht ein klarer Plan, der die Innovationsstrategie in die Praxis übersetzt und die Grundlage für die Umsetzung legt.
Innovationsportfolio erstellen: Die Innovationsstrategie muss konkrete Projekte und Initiativen umfassen, die in ein Innovationsportfolio eingeordnet werden. Hierbei helfen Methoden wie BCG-Matrix (Priorisierung von Projekten nach Marktwachstum und Wettbewerbsposition) oder McKinsey-Matrix (Bewertung nach Innovationspotenzial und strategischer Relevanz). Beispiel: Ein Automobilhersteller könnte Projekte in elektrische Antriebe priorisieren, während weniger zukunftsträchtige Projekte wie Verbrennungsmotoren zurückgefahren werden.
Kommunikation und Kultur: Führungskräfte müssen die Innovationsstrategie klar kommunizieren und eine Kultur schaffen, die Experimente, Fehler und Lernprozesse fördert. Ein Beispiel hierfür ist Amazon, das „Day 1 Thinking“ propagiert – ein Prinzip, das stetige Innovation und Kundenorientierung fordert.
Strukturelle Verankerung: Innovation muss organisatorisch verankert werden, etwa durch die Einrichtung von Innovationsteams, Labs oder interdisziplinären Projektgruppen. Unternehmen wie Bosch haben eigene Innovationszentren geschaffen, um neue Technologien und Geschäftsmodelle zu erforschen.
OKRs einsetzen: Objectives and Key Results sind ein effektives Tool, um sicherzustellen, dass alle Teams auf die Innovationsziele hinarbeiten. Beispiel: Ein Ziel könnte sein, einen neuen Prototyp innerhalb von sechs Monaten zu entwickeln.
Monitoring und Feedback: Fortschritte werden regelmäßig überprüft, um die Strategie bei Bedarf anzupassen. Ein gutes Beispiel ist Tesla, das durch iterative Verbesserungen bei Fahrzeugdesign und Produktionstechnologien immer wieder Marktstandards setzt.
Die Entwicklung einer Innovationsstrategie ist ein dynamischer, mehrstufiger Prozess, der mit einer gründlichen Analyse beginnt, in der Gestaltung eine klare Richtung findet, durch die Formulierung konkrete Ziele und Prioritäten setzt und schließlich in der Implementierung zum Leben erweckt wird. Unternehmen, die diesen Prozess konsequent durchlaufen, schaffen die Grundlage für nachhaltigen Erfolg und Wettbewerbsvorteile in einer sich schnell wandelnden Welt.
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